Gewichte und Maße
Länge |
von 18 bis 20 cm |
Gewicht |
von 50 bis 70 g |
Flügelspannweite |
von 35 bis 41 cm |
Beschreibung des Tieres
Der Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) ist ein kleiner, aber auffälliger Vogel aus der Familie der Regenpfeifer (Charadriidae), der vor allem in Europa, aber auch in Teilen Asiens und Afrikas heimisch ist. Dieser Vogel ist besonders bekannt für sein charakteristisches Aussehen und sein bemerkenswertes Brutverhalten.
In Bezug auf die Größe erreicht der Sandregenpfeifer eine Körperlänge von etwa 17 bis 20 Zentimetern und wiegt durchschnittlich 50 bis 75 Gramm. Sein Federkleid weist eine deutliche Musterung auf, die ihn von anderen Strandvögeln unterscheidet. Während der Brutzeit zeigt das Männchen eine prägnante schwarz-weiße Zeichnung am Kopf, einen schwarzen Brustband und einen weißen Bauch. Das Weibchen ähnelt dem Männchen, allerdings sind die Farben etwas blasser. Außerhalb der Brutzeit sind die Farben beider Geschlechter weniger kontrastreich. Jungvögel ähneln den erwachsenen Vögeln außerhalb der Brutzeit, haben aber oft ein schuppigeres Aussehen.
Der Sandregenpfeifer bevorzugt offene Sand- und Kiesstrände, Salzwiesen und Flussufer als Lebensraum. Während der Brutzeit sind sie in Küstennähe zu finden, wo sie ihre Nester direkt auf dem Boden anlegen. Diese bestehen aus einfachen Mulden, die mit Pflanzenmaterial ausgekleidet werden. Das Weibchen legt in der Regel drei bis vier Eier, die sowohl vom Männchen als auch vom Weibchen bebrütet werden. Die Brutzeit beträgt etwa 25 Tage. Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest kurz nach dem Schlüpfen. Sie werden von beiden Elternteilen geführt und beschützt, bis sie flügge sind.
In Bezug auf die Ernährung ist der Sandregenpfeifer ein Allesfresser, der sich hauptsächlich von Insekten, Würmern und kleinen Krebstieren ernährt, die er im Sand oder Schlamm sucht. Seine Nahrungssuche erfolgt typischerweise im flachen Wasser oder an feuchten Uferbereichen, wo er mit schnellen Bewegungen nach Beute pickt.
Der Sandregenpfeifer ist ein Zugvogel, der weite Strecken zwischen seinen Brut- und Überwinterungsgebieten zurücklegt. Während einige Populationen in Südeuropa oder Nordafrika überwintern, ziehen andere bis in das südliche Afrika. Diese jährlichen Wanderungen sind entscheidend für das Überleben der Art, da sie auf bestimmte Habitate angewiesen sind, die sich mit den Jahreszeiten ändern.
Trotz seiner Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume ist der Sandregenpfeifer in einigen Gebieten seines Verbreitungsgebiets bedroht. Hauptbedrohungen sind der Verlust und die Fragmentierung von Lebensräumen durch menschliche Aktivitäten wie Tourismus, Küstenentwicklung und Landwirtschaft. Zudem können Umweltverschmutzung und Störungen während der Brutzeit die Populationen negativ beeinflussen.
Der Sandregenpfeifer ist nicht nur ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Vogelwelt, sondern spielt auch eine wichtige Rolle in den Ökosystemen seiner Lebensräume. Als Teil der Nahrungskette trägt er zur Regulierung von Insekten- und Krebstierpopulationen bei und unterstützt so das ökologische Gleichgewicht seiner Umgebung. Um den Fortbestand dieser Art zu sichern, sind Schutzmaßnahmen und die Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume von entscheidender Bedeutung.