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Große kohlweißling

Pieris brassicae

Foto: Große kohlweißling
Gewichte und Maße
Flügelspannweite von 5 bis 6,5 cm
Beschreibung des Tieres
Der Große Kohlweißling (Pieris brassicae) ist ein weit verbreiteter Schmetterling aus der Familie der Weißlinge (Pieridae). Er ist in Europa, Nordafrika und Asien zu finden und wegen seiner Vorliebe für Kohlgewächse als Schädling in der Landwirtschaft bekannt.

Erwachsene Exemplare des Großen Kohlweißlings erreichen eine Flügelspannweite von etwa 50 bis 65 Millimetern. Die Flügel sind überwiegend weiß gefärbt, wobei die Spitzen der Vorderflügel grau bis schwarz schattiert sind. Charakteristisch sind zudem die zwei schwarzen Punkte auf den Vorderflügeln und ein schwarzer Fleck auf den Hinterflügeln, die bei den Männchen weniger ausgeprägt sind als bei den Weibchen. Die Unterseite der Flügel zeigt eine blassere Färbung und ist weniger kontrastreich.

Die Raupen des Großen Kohlweißlings sind gelblich oder grünlich gefärbt und weisen eine schwarze Musterung sowie feine, kurze Haare auf. Sie können bis zu 40 Millimeter lang werden. Die Raupen ernähren sich bevorzugt von den Blättern verschiedener Kohlarten, was zu erheblichen Schäden in der Landwirtschaft führen kann. Auch andere Kreuzblütler wie Raps oder Senf werden nicht verschont.

Die Lebensweise des Großen Kohlweißlings ist durch mehrere Generationen pro Jahr gekennzeichnet, wobei die Anzahl der Generationen vom Klima abhängt. In wärmeren Regionen können bis zu drei Generationen auftreten. Die Überwinterung erfolgt im Puppenstadium an geschützten Orten wie Mauerritzen oder unter Dachvorsprüngen.

Die Weibchen legen ihre Eier in Gruppen auf der Unterseite von Blättern ab. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Raupen, die sich nach einer Fressphase von mehreren Wochen verpuppen. Die Entwicklung vom Ei über die Raupe und Puppe bis zum fertigen Schmetterling dauert je nach Temperatur und Bedingungen etwa einen Monat.

Trotz seiner Rolle als Schädling in der Landwirtschaft spielt der Große Kohlweißling eine wichtige Rolle im Ökosystem. Als Bestäuber trägt er zur Vermehrung von Pflanzen bei, und seine Raupen dienen als Nahrungsquelle für verschiedene Fressfeinde wie Vögel und parasitäre Insekten.

Insgesamt ist der Große Kohlweißling ein faszinierendes Insekt, dessen Lebenszyklus und ökologische Rolle ein Beispiel für die Komplexität und Vernetzung von Ökosystemen darstellen. Trotz der Herausforderungen, die seine Präsenz in der Landwirtschaft mit sich bringt, ist es wichtig, Strategien für ein ausgewogenes Zusammenleben zu entwickeln, die sowohl die landwirtschaftlichen Bedürfnisse als auch den Erhalt der biologischen Vielfalt berücksichtigen.
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