Gewichte und Maße
Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Der Gemeine Fischegel, wissenschaftlich als Piscicola geometra bekannt, ist eine Art von Süßwasser- und Brackwasser-Egel, die in vielen Teilen Europas und Asiens verbreitet ist. Dieser faszinierende Parasit spielt eine wichtige Rolle im aquatischen Ökosystem, obwohl er oft mit einem negativen Image behaftet ist, da er sich von Blut lebender Fische ernährt.
Äußerlich zeichnet sich der Gemeine Fischegel durch seinen langgestreckten, etwas abgeflachten Körper aus, der in ausgestrecktem Zustand eine Länge von bis zu 12 Zentimetern erreichen kann. Die Farbe dieser Tiere kann variieren, wobei sie oft eine dunkle, manchmal fast schwarze Oberseite und eine etwas hellere Unterseite aufweisen. Ihr Körper ist segmentiert, und sie besitzen an beiden Enden Saugnäpfe: einen kleineren am Mund, der zum Anheften an die Wirtstiere und zur Nahrungsaufnahme dient, und einen größeren am hinteren Ende, der bei der Fortbewegung hilft.
Piscicola geometra verfügt über eine interessante und komplexe Lebensweise. Als Parasiten heften sie sich an Fische und ernähren sich von deren Blut, was zu Gesundheitsproblemen bei den befallenen Fischen führen kann. Der Saugvorgang selbst wird durch spezielle Kiefer und Zähne im Mund des Egels erleichtert, die es ihm ermöglichen, die Haut des Wirtes zu durchdringen und Blut zu saugen. Trotz ihrer parasitären Natur tragen Fischegel zur Regulierung von Fischpopulationen bei und dienen selbst als Nahrungsquelle für andere Tiere.
Die Fortpflanzung der Gemeinen Fischegele ist hermaphroditisch, das heißt, jedes Individuum besitzt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Die Paarung erfolgt durch gegenseitige Befruchtung, wobei die Eier anschließend in Kokons abgelegt werden, die der Egel an Steinen oder Pflanzen im Wasser befestigt. Nach einer Entwicklungszeit schlüpfen die jungen Egel aus den Eiern und beginnen ihre parasitäre Lebensweise.
Trotz ihrer entscheidenden Rolle im Ökosystem und ihres Beitrags zur biologischen Vielfalt werden Gemeine Fischegele in einigen Regionen als Schädlinge betrachtet, insbesondere in Fischzuchtbetrieben, wo sie zu erheblichen Verlusten führen können. Ihre Bekämpfung erfolgt oft durch präventive Maßnahmen, wie die Verbesserung der Wasserqualität und die Reduzierung der Überbevölkerung von Fischen, um die Ausbreitung der Egel zu minimieren.
Insgesamt ist der Gemeine Fischegel ein faszinierendes Tier, das trotz seiner parasitären Lebensweise ein wichtiger Bestandteil aquatischer Ökosysteme ist. Seine Anpassungsfähigkeit und Überlebensstrategien machen ihn zu einem interessanten Studienobjekt für Biologen und Naturliebhaber gleichermaßen.