Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Die Wanderfilarie, wissenschaftlich als Loa loa bezeichnet, ist ein parasitärer Fadenwurm, der vornehmlich in Teilen West- und Zentralafrikas vorkommt. Dieser Parasit ist der Erreger der Loiasis, einer tropischen Infektionskrankheit, die beim Menschen verschiedene Symptome verursachen kann. Loa loa ist für seine ungewöhnliche Wanderung durch den menschlichen Körper bekannt, was ihm den Beinamen "Wanderfilarie" eingebracht hat.
Loa loa gehört zu den Filarien, einer Gruppe von Nematoden (Fadenwürmern), die als Parasiten in Wirbeltieren leben. Der Lebenszyklus von Loa loa ist komplex und beinhaltet zwei Hauptwirte: den Menschen als Endwirt und bestimmte Arten von Bremsen (vor allem aus der Gattung Chrysops), die als Zwischenwirte fungieren. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den Stich einer infizierten Bremse, die beim Blutsaugen Mikrofilarien – die Larvenform des Parasiten – in die menschliche Blutbahn überträgt.
Nach der Übertragung wandern die Mikrofilarien durch den menschlichen Körper und entwickeln sich über mehrere Stadien hinweg zu ausgewachsenen Würmern. Diese adulten Würmer können eine Länge von bis zu 7 cm erreichen und sind vor allem in subkutanem Gewebe und im Fettgewebe zu finden. Eine Besonderheit von Loa loa ist, dass die adulten Würmer aktiv durch das subkutane Gewebe wandern können, was zu sichtbaren Schwellungen und Bewegungen unter der Haut führt – ein Phänomen, das als "Calabar-Schwellungen" bekannt ist. Diese Schwellungen sind oft schmerzhaft und können sich über verschiedene Teile des Körpers bewegen.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Loiasis ist das gelegentliche Auftreten von adulten Würmern im Auge des Menschen, was zu starkem Juckreiz, Schmerzen und in seltenen Fällen zu Beeinträchtigungen der Sehkraft führen kann. Dieses dramatische Ereignis kann bei Betroffenen für große Beunruhigung sorgen.
Die Diagnose der Loiasis erfolgt üblicherweise durch den Nachweis von Mikrofilarien im Blut oder durch den direkten Nachweis von adulten Würmern in subkutanem Gewebe oder im Auge. Die Behandlung der Wahl ist die Gabe von Antiparasitika, wie Diethylcarbamazin, die sowohl gegen die adulten Würmer als auch gegen die Mikrofilarien wirksam sind. Allerdings kann die Behandlung durch schwere Nebenwirkungen kompliziert werden, insbesondere bei hoher Parasitenlast.
Insgesamt stellt Loa loa aufgrund seines einzigartigen Lebenszyklus und seiner Fähigkeit, sichtbare und oft unangenehme Symptome im Menschen zu verursachen, ein faszinierendes, aber auch herausforderndes Feld in der Parasitologie und Tropenmedizin dar. Die Kontrolle und Prävention der durch Loa loa verursachten Loiasis erfordern sowohl eine gezielte medizinische Behandlung der betroffenen Personen als auch Maßnahmen zur Reduzierung der Übertragung durch Bremsen.