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Roter magenwurm

Haemonchus contortus

Foto: Roter magenwurm
Gewichte und Maße
Länge von 10 bis 30 mm
Gefährdungsstatus
Nicht gefährdet
Beschreibung des Tieres
Der Rote Magenwurm, wissenschaftlich als Haemonchus contortus bekannt, ist ein parasitärer Nematode (Fadenwurm), der vor allem Wiederkäuer wie Schafe und Ziegen befällt. Er zählt zu den bedeutendsten und pathogensten Parasiten in der landwirtschaftlichen Tierhaltung, insbesondere in Gebieten mit warmem und feuchtem Klima, da diese Bedingungen die Entwicklung und Verbreitung des Wurms begünstigen. Der Rote Magenwurm ist jedoch auch in gemäßigten Klimazonen anzutreffen, wo er vor allem in den wärmeren Monaten Probleme verursacht.

Der Lebenszyklus von Haemonchus contortus ist direkt, was bedeutet, dass keine Zwischenwirte für seine Entwicklung benötigt werden. Der Zyklus beginnt, wenn die Eier des Wurms mit dem Kot des Wirtstieres ausgeschieden werden. Unter günstigen Umweltbedingungen entwickeln sich die Eier schnell zu infektiösen Larven, die dann von einem neuen Wirtstier beim Weiden aufgenommen werden können. Im Magen des neuen Wirts entwickeln sich die Larven weiter zu erwachsenen Würmern, die sich an der Magenwand festsaugen und Blut saugen, was zu Anämie und in schweren Fällen zum Tod des Wirtstieres führen kann.

Erwachsene Rote Magenwürmer sind durch ihren charakteristischen gedrehten Körper leicht zu erkennen, der dem Parasiten seinen Namen verleiht. Männliche Würmer erreichen eine Länge von etwa 10-20 mm, während weibliche Würmer mit einer Länge von bis zu 30 mm etwas größer sind. Die Weibchen sind sehr fruchtbar und können täglich tausende von Eiern produzieren, was zu einer schnellen Verbreitung und hohen Populationsdichte des Parasiten führen kann.

Die Bekämpfung von Haemonchus contortus stellt für Viehhalter eine große Herausforderung dar. Traditionell wird auf anthelmintische Medikamente (Entwurmungsmittel) zurückgegriffen, um infizierte Tiere zu behandeln und die Verbreitung des Wurms zu kontrollieren. Allerdings führt der häufige und teilweise unangemessene Einsatz dieser Medikamente zunehmend zur Entwicklung von Resistenzen, was die Wirksamkeit der Behandlungen stark einschränkt.

Alternativ oder ergänzend zu chemischen Behandlungen wird zunehmend auf Managementpraktiken wie Weidewechsel, selektive Entwurmung und Zucht von resistenten Tierlinien gesetzt, um die Belastung durch den Roten Magenwurm zu verringern. Forschungen im Bereich der Impfstoffentwicklung gegen Haemonchus contortus sind ebenfalls im Gange, haben jedoch bisher noch nicht zu einer breit anwendbaren Lösung geführt.

Insgesamt stellt der Rote Magenwurm eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Wiederkäuern dar, und seine Bekämpfung erfordert eine Kombination aus guten Haltungspraktiken, verantwortungsvollem Medikamenteneinsatz und weiterer Forschung in Richtung nachhaltiger Lösungen.
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