Foto: Ringelgans
Beschreibung des Tieres
Die Ringelgans (Branta bernicla) ist eine mittelgroße, eher kompakt gebaute Gänseart, die zur Familie der Entenvögel (Anatidae) gehört. Charakteristisch für die Art ist ihr auffälliges Federkleid sowie ihre bemerkenswerten jährlichen Wanderungen, die sie zwischen ihren Brut- und Überwinterungsgebieten zurücklegt.

Das Erscheinungsbild der Ringelgans ist geprägt durch ihr überwiegend dunkles Federkleid. Der Kopf und der Hals sind schwarz, wobei eine auffällige weiße Halsbinde, die der Gans ihren Namen verleiht, diesen dunklen Bereich unterbricht. Der Rücken und die Flügel sind ebenfalls dunkel, zeigen jedoch ein feines Schuppenmuster, das durch die hellen Ränder der Deckfedern entsteht. Der Bauch variiert von dunkelgrau bis zu einem helleren Grau, wobei die Unterseite oft heller als der Rücken ist. Der kurze, kräftige Schnabel und die Füße sind schwarz.

Ringelgänse erreichen eine Körperlänge von etwa 55 bis 65 cm und haben eine Flügelspannweite von etwa 130 bis 145 cm. Ihr Gewicht variiert zwischen 1,5 und 2,5 kg, wobei Männchen in der Regel etwas größer und schwerer als Weibchen sind.

In Bezug auf ihr Verhalten zeichnen sich Ringelgänse durch ihre soziale Natur aus. Sie bilden oft große Schwärme, besonders während des Zuges und in ihren Winterquartieren. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzenmaterial, das sie auf Wiesen und in flachen Gewässern finden. Sie ernähren sich von Gräsern, Blättern, Samen und gelegentlich auch von kleinen Meeresorganismen.

Die Brutgebiete der Ringelgans liegen in den hohen Breitengraden der Arktis. Sie bevorzugen flache, offene Landschaften in Küstennähe, wo sie ihre Nester auf dem Boden anlegen. Das Weibchen legt in der Regel 3 bis 5 Eier, die es etwa einen Monat lang bebrütet. Während dieser Zeit und auch danach sind Ringelgänse sehr wachsam und verteidigen ihr Nest energisch gegen Eindringlinge.

Die jährlichen Wanderungen der Ringelgans führen sie über Tausende von Kilometern von ihren Brutgebieten in der Arktis zu ihren Überwinterungsgebieten, die sich an den Küsten Westeuropas, im östlichen Nordamerika und in Teilen Ostasiens befinden. Diese beeindruckenden Wanderbewegungen sind nicht nur für Ornithologen von großem Interesse, sondern auch ein faszinierendes Naturschauspiel.

Die Ringelgans spielt in vielen Kulturen eine Rolle in Mythologie und Folklore, insbesondere bei den indigenen Völkern der Arktis, die sie seit Jahrhunderten jagen und verehren. Heute wird die Ringelgans durch internationale Abkommen geschützt, um ihre Lebensräume zu erhalten und ihre Populationen zu stabilisieren, die durch Lebensraumverlust und andere anthropogene Einflüsse bedroht sind.
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