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Bruchwasserläufer

Tringa glareola

Foto: Bruchwasserläufer
Beschreibung des Tieres
Der Bruchwasserläufer, wissenschaftlich bekannt als Tringa glareola, ist ein faszinierender Vogel aus der Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae), der besonders durch seine Wanderungen und sein Lebensraumverhalten Aufmerksamkeit erregt. Dieser mittelgroße Watvogel präsentiert sich als ein schlankes, agiles Tier, das sich durch seine Anpassungsfähigkeit und sein charakteristisches Erscheinungsbild auszeichnet.

Mit einer Körperlänge von etwa 19 bis 21 Zentimetern und einer Flügelspannweite von 38 bis 41 Zentimetern zeigt der Bruchwasserläufer eine moderate Größe unter den Watvögeln. Sein Gefieder ist oberseits in einem gedämpften Braunton gehalten, der ihm eine hervorragende Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum bietet. Die Unterseite ist heller, oft weißlich, mit einer feinen, dunklen Zeichnung, die vor allem während der Brutzeit deutlicher hervortritt. Ein markantes Merkmal ist der lange, gerade Schnabel, der leicht nach oben gebogen ist und sich hervorragend zum Aufstöbern von Nahrung im Schlamm oder weichen Boden eignet.

Bruchwasserläufer sind bekannt für ihre beeindruckenden Wanderungen. Sie brüten in den nördlichen Regionen Eurasiens, von Skandinavien bis nach Sibirien, und verbringen den Winter in südlicheren Gefilden, darunter Afrika, Südasien und Australien. Während ihrer Wanderungen legen sie tausende Kilometer zurück, eine Leistung, die ihre außergewöhnliche Ausdauer und Orientierungsfähigkeit unterstreicht.

Der bevorzugte Lebensraum des Bruchwasserläufers sind feuchte, offene Gebiete wie Moore, Sümpfe und überschwemmte Wiesen. Hier sucht er nach Nahrung, die hauptsächlich aus Insekten, kleinen Wirbellosen und gelegentlich auch aus Pflanzenmaterial besteht. Sein Schnabel ist ein wichtiges Werkzeug, mit dem er seine Beute im weichen Boden fühlt und extrahiert.

In der Brutzeit, die in die Monate Mai bis Juli fällt, zeigen Bruchwasserläufer ein interessantes Sozialverhalten. Sie bilden monogame Paare, die gemeinsam ein Nest am Boden bauen, oft versteckt in der dichten Vegetation. Das Weibchen legt in der Regel vier Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Jungen sind Nestflüchter, was bedeutet, dass sie schon kurz nach dem Schlüpfen in der Lage sind, das Nest zu verlassen und Nahrung zu suchen.

Trotz seiner weiten Verbreitung und derzeit noch relativ stabilen Populationen steht der Bruchwasserläufer vor Herausforderungen. Lebensraumverlust durch Trockenlegung von Feuchtgebieten, Veränderungen in der Landnutzung und Klimawandel sind potenzielle Bedrohungen, die seinen Lebensraum und damit seine Populationen beeinflussen könnten. Naturschutzmaßnahmen und internationale Abkommen zum Schutz von Zugvogelarten sind daher von entscheidender Bedeutung, um die Zukunft dieses bemerkenswerten Vogels zu sichern.

Zusammenfassend ist der Bruchwasserläufer ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und Wanderleistung von Vögeln. Seine Präsenz in verschiedenen Lebensräumen, die spezialisierte Nahrungssuche und das ausgeprägte Sozialverhalten machen ihn zu einem interessanten Studienobjekt und zu einem wichtigen Indikator für die Gesundheit von Feuchtgebieten weltweit.
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