Gewichte und Maße
Länge |
von 20 bis 30 cm |
Flügelspannweite |
von 90 bis 100 cm |
Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Die Bonapartemöwe, wissenschaftlich als Chroicocephalus philadelphia bekannt, ist eine faszinierende und relativ kleine Möwenart, die in Nordamerika heimisch ist. Benannt wurde sie nach Charles Lucien Bonaparte, einem französischen Biologen und Verwandten Napoleons, der sich intensiv mit der Klassifizierung und dem Studium von Vögeln beschäftigte.
Diese Art zeichnet sich durch ihr zierliches Erscheinungsbild und ihre agilen Flugmanöver aus. Die Bonapartemöwe erreicht eine Körperlänge von etwa 28 bis 38 cm und weist eine Flügelspannweite von circa 76 bis 84 cm auf. Ihr Gewicht variiert zwischen 200 und 300 Gramm, was sie zu einer der leichteren Möwenarten macht.
Ein charakteristisches Merkmal der Bonapartemöwe ist ihr auffälliges Federkleid. Während der Brutzeit präsentieren die Vögel einen schwarzen Kopf, der in starkem Kontrast zu ihrem sonst überwiegend weißen Körper steht. Der Rücken und die Flügel sind hellgrau, und die Flügelspitzen weisen ein markantes schwarzes Muster auf. Die Beine sind orange bis rot, und der Schnabel ist ebenfalls rot mit einer schwarzen Spitze. Außerhalb der Brutzeit verblasst der schwarze Kopf, und es bleibt ein weißer Kopf mit einem dunklen Ohrfleck zurück.
Bonapartemöwen sind in erster Linie in Nordamerika zu finden, wo sie in den Sommermonaten in den borealen Wäldern Kanadas und Alaskas brüten. Im Winter ziehen sie nach Süden und verbringen die Zeit entlang der Küsten des südlichen Nordamerikas, von Kalifornien über den Golf von Mexiko bis hin zur Karibik und dem nördlichen Südamerika. Einige Populationen überwintern sogar an den Großen Seen.
Diese Möwen ernähren sich hauptsächlich von Insekten, kleinen Fischen und Krebstieren, die sie geschickt sowohl im Flug als auch beim Schwimmen erbeuten. Sie sind oft in Schwärmen zu beobachten, besonders während der Zugzeiten, wenn sie in großen Gruppen gemeinsam reisen.
Das Sozialverhalten der Bonapartemöwen ist während der Brutzeit besonders interessant. Sie nisten in Kolonien, oft zusammen mit anderen Möwenarten, und bauen ihre Nester vorzugsweise auf dem Boden in der Nähe von Wasser. Das Weibchen legt in der Regel zwei bis drei Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest kurz nach dem Schlüpfen, werden aber weiterhin von den Eltern gefüttert und beschützt.
Trotz ihrer weiten Verbreitung und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume wird die Bonapartemöwe von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als nicht gefährdet eingestuft. Dennoch bedrohen Lebensraumverlust und Verschmutzung auch diese Art, was die Bedeutung von Schutzmaßnahmen unterstreicht, um ihre Populationen langfristig zu erhalten.
Zusammenfassend ist die Bonapartemöwe ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Vogelwelt. Ihre einzigartigen Merkmale und das interessante Verhalten machen sie zu einem wichtigen Bestandteil der Ökosysteme, in denen sie lebt.