Beschreibung des Tieres
Die Bachstelze (Motacilla alba) ist ein kleiner, schlanker Vogel, der zur Familie der Stelzen und Pieper gehört. Sie ist besonders bekannt für ihren charakteristischen, wippenden Gang und den langen, stetig auf und ab bewegenden Schwanz, der ein markantes Merkmal dieser Art darstellt. Die Bachstelze misst etwa 16-19 cm in der Länge, wobei der Schwanz einen erheblichen Teil der Körperlänge ausmacht. Ihr Gewicht variiert zwischen 18 und 25 Gramm.
Das Gefieder der Bachstelze ist überwiegend in schlichten, aber kontrastreichen Farben gehalten. Die Oberseite ist typischerweise grau, während die Unterseite weiß gefärbt ist. Auffällig ist der schwarze Brustlatz, der sich deutlich vom weißen Bauch abhebt. Der Kopf zeichnet sich durch eine schwarze Kappe und weiße Wangen aus, was dem Vogel ein markantes Aussehen verleiht. Die Geschlechter lassen sich äußerlich durch geringfügige Unterschiede im Federkleid unterscheiden, wobei die Männchen während der Brutzeit auffälligere Farben aufweisen.
Die Bachstelze ist in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet und bevorzugt offene Landschaften in der Nähe von Wasser. Dies umfasst eine Vielzahl von Habitaten, wie beispielsweise Flussufer, Seen, Feuchtgebiete, aber auch menschlich beeinflusste Lebensräume wie Parks, Gärten und landwirtschaftliche Flächen. Die Nähe zum Wasser ist entscheidend, da die Bachstelze sich hauptsächlich von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen ernährt, die sie in Ufernähe findet.
Der Vogel ist bekannt für seinen melodischen und variablen Gesang, der häufig von einer erhöhten Warte aus vorgetragen wird. Die Bachstelze führt einen Zuglebensstil, wobei viele Populationen im Winter nach Südeuropa oder Afrika migrieren, um dort zu überwintern.
Die Fortpflanzungszeit der Bachstelze beginnt im Frühjahr. Das Weibchen baut ein gut verborgenes Nest am Boden oder in einer Nische, in das es zwei bis acht Eier legt. Beide Elternteile beteiligen sich an der Brutpflege, wobei das Weibchen die Hauptlast der Brutzeit trägt, die etwa 12 bis 14 Tage dauert. Nach dem Schlüpfen füttern beide Eltern die Jungvögel, die nach etwa zwei Wochen flügge werden.
Trotz ihres weit verbreiteten Vorkommens und der Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume wird die Bachstelze in einigen Regionen durch Lebensraumverlust und Verschmutzung bedroht. Dennoch wird sie von der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) derzeit als nicht gefährdet eingestuft. Ihr Vorkommen und ihre Populationsdynamik werden jedoch weiterhin überwacht, um einen möglichen Rückgang frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.