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Zwergscharbe

Microcarbo pygmaeus

Foto: Zwergscharbe
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Die Zwergscharbe (Microcarbo pygmaeus), auch als Zwergkormoran bekannt, ist eine kleine Wasservogelart, die zur Familie der Kormorane gehört. Mit ihrer kompakten Statur und relativ geringen Größe unterscheidet sie sich deutlich von ihren größeren Verwandten. Die Zwergscharbe erreicht eine Körperlänge von etwa 45 bis 55 Zentimetern und ein Gewicht von rund 500 bis 600 Gramm. Ihre Spannweite liegt zwischen 75 und 90 Zentimetern, was sie im Vergleich zu anderen Kormoranarten als klein erscheinen lässt.
Das Federkleid der Zwergscharbe ist überwiegend dunkel gefärbt, wobei die Farbtöne von schwarz über dunkelbraun bis hin zu einem schillernden Grün variieren können, abhängig vom Licht und der Jahreszeit. Die Jungvögel sind hingegen an ihrer eher grau-braunen Färbung zu erkennen. Ein charakteristisches Merkmal der Art ist der auffällige gelbliche bis weiße Fleck am Kinn, der besonders bei erwachsenen Tieren hervorsticht. Die Augen sind leuchtend grün und bilden einen reizvollen Kontrast zum dunklen Gefieder.
Die Zwergscharbe ist eine geschickte Taucherin, die ihre Nahrung, die hauptsächlich aus Fischen und gelegentlich aus Insekten oder kleinen Krebstieren besteht, unter Wasser jagt. Sie kann für längere Zeit untertauchen und mit geschickten Bewegungen ihrer kräftigen Füße und des gesteuerten Schwanzes Fische jagen. Nach erfolgreichen Tauchgängen sieht man sie oft mit ausgebreiteten Flügeln am Ufer oder auf einem Baum sitzen, um ihr Gefieder zu trocknen.
In Bezug auf den Lebensraum bevorzugt die Zwergscharbe flache Süßwasser- oder Brackwassergebiete, wie Seen, Flüsse und Feuchtgebiete. Sie ist in weiten Teilen Osteuropas und Asiens verbreitet, wobei sie in einigen Regionen als Zugvogel gilt, der im Winter in wärmere Gefilde zieht.
Die Brutzeit der Zwergscharbe beginnt in der Regel im Frühling. Die Vögel nisten in Kolonien, oft zusammen mit anderen Wasservogelarten. Ihre Nester bauen sie vorwiegend in Schilfgebieten oder auf Bäumen nahe am Wasser. Ein Gelege besteht meist aus 3 bis 6 Eiern, die beide Elternteile abwechselnd bebrüten. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Eltern intensiv um die Aufzucht der Jungen, bis diese flügge sind und selbstständig Nahrung suchen können.
Obwohl die Zwergscharbe in einigen Gebieten ihres Verbreitungsgebiets häufig anzutreffen ist, wird sie in anderen Regionen durch Lebensraumverlust und Verschmutzung bedroht. Schutzmaßnahmen und die Erhaltung geeigneter Lebensräume sind entscheidend für das Überleben dieser faszinierenden Vogelart.
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