Zurück zur Liste

Westliche honigbiene

Apis mellifera

Foto: Westliche honigbiene
Beschreibung des Tieres
Die westliche Honigbiene, wissenschaftlich bekannt als Apis mellifera, ist ein faszinierendes Insekt aus der Familie der Apidae und spielt eine entscheidende Rolle im Ökosystem sowie in der menschlichen Landwirtschaft. Sie ist am weitesten verbreitet und wohl die bekannteste aller Bienenarten, die für ihre Fähigkeit zur Honigproduktion, Bestäubung von Pflanzen und ihren komplexen sozialen Aufbau bekannt ist.

Beschreibung und Erscheinungsbild:
Die westliche Honigbiene misst etwa 15 mm in der Länge und zeigt eine charakteristische Färbung, die von goldgelb bis zu dunkelbraun reicht, mit abwechselnden Streifen aus helleren und dunkleren Bändern am Hinterleib. Männchen (Drohnen), Arbeiterinnen und die Königin unterscheiden sich in Größe und Funktion innerhalb des Volkes. Während die Königin größer ist und die einzige reproduktive Weibchen im Volk darstellt, sind die Arbeiterinnen kleiner, nicht reproduktiv und für die Beschaffung von Nahrung, Brutpflege und Verteidigung des Nests verantwortlich. Drohnen sind größer als Arbeiterinnen, besitzen keine Stachel und ihre einzige Funktion ist die Begattung mit einer neuen Königin.

Lebensweise und Sozialstruktur:
Die westliche Honigbiene lebt in hoch organisierten sozialen Kolonien, die aus einer einzigen Königin, Tausenden von Arbeiterinnen und, je nach Saison, Hunderten von Drohnen bestehen. Die Königin kann bis zu fünf Jahre leben, wobei ihre Hauptaufgabe die Eiablage ist, mit der sie das Überleben und die genetische Vielfalt des Volkes sichert. Arbeiterinnen leben etwa sechs Wochen während der aktiven Saison, ihre Aufgaben wechseln mit dem Alter – von der Pflege der Brut über die Verarbeitung des Nektars bis hin zur Verteidigung des Bienenstocks.

Kommunikation und Navigation:
Honigbienen verfügen über erstaunliche Kommunikationsfähigkeiten. Die bekannteste Form der Kommunikation ist der "Schwänzeltanz", mit dem sie anderen Bienen Informationen über die Richtung und Entfernung von Nahrungsquellen übermitteln. Außerdem nutzen sie Pheromone für eine Vielzahl von sozialen Signalen, einschließlich der Markierung von Nahrungsquellen und der Regulierung der Aktivitäten innerhalb des Bienenstocks.

Bedeutung für die Umwelt und den Menschen:
Die westliche Honigbiene ist ein Schlüsselorganismus für natürliche Ökosysteme und die menschliche Landwirtschaft, hauptsächlich durch die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen. Etwa ein Drittel der menschlichen Nahrungsmittelproduktion hängt von der Bestäubung durch Bienen und andere Insekten ab. Darüber hinaus produzieren Honigbienen Honig, Wachs, Propolis und Gelée Royale, die alle wirtschaftliche und medizinische Bedeutung haben.

Bedrohungen und Schutzmaßnahmen:
Die westliche Honigbiene steht vor zahlreichen Bedrohungen, darunter Krankheiten, Parasiten (insbesondere die Varroa-Milbe), Pestizide und der Verlust von Lebensräumen. Diese Faktoren tragen zum weltweiten Phänomen des Bienensterbens bei. Um dem entgegenzuwirken, werden verschiedene Schutzmaßnahmen ergriffen, darunter die Züchtung resistenterer Bienenstämme, verbesserte Bewirtschaftungspraktiken und die Reduzierung des Einsatzes schädlicher Chemikalien in der Landwirtschaft.

Zusammenfassend ist die westliche Honigbiene ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Umwelt und spielt eine entscheidende Rolle für die biologische Vielfalt und die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion. Ihre Erhaltung und der Schutz ihres Lebensraumes sind von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit unseres Planeten und unser eigenes Wohlergehen.
Neue Tierfotos