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Raufußkauz

Aegolius funereus

Foto: Raufußkauz
Auch bekannt als
  • Sýc rousňák
Gewichte und Maße
Länge 25 cm
Gewicht von 90 bis 200 g
Flügelspannweite von 55 bis 56 cm
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Der Raufußkauz, auch bekannt als Aegolius funereus in der wissenschaftlichen Nomenklatur, ist eine faszinierende Eulenart, die sich durch einige charakteristische Merkmale und einzigartige Verhaltensweisen auszeichnet. Dieser kleine, aber markante Vogel bewohnt vorwiegend die borealen Wälder sowie Bergwälder in Nordamerika und Eurasien. Er bevorzugt dichte, alte Wälder, wo er sich am wohlsten fühlt und die besten Bedingungen für Nahrungssuche und Brut findet.

Der Raufußkauz erreicht eine Körperlänge von etwa 22 bis 27 cm und weist eine Flügelspannweite von etwa 50 bis 62 cm auf. Sein Gewicht variiert zwischen 80 und 170 Gramm. Ein charakteristisches Merkmal dieser Art ist ihr dicht befiedertes Gefieder, das bis über die Zehen reicht, was ihnen den Namen "Raufuß" einbringt. Dieses spezielle Gefieder dient als Schutz vor der kalten Umgebung, in der sie leben. Ihre Färbung ist überwiegend braun mit weißen Flecken auf der Unterseite, was ihnen eine hervorragende Tarnung in ihrem Lebensraum bietet.

Die großen, runden Kopf und die gelben Augen geben dem Raufußkauz ein auffälliges Aussehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Eulenarten besitzen sie keine auffälligen Federohren, was ihrem Kopf eine besonders runde Form verleiht. Ihre Gesichtsscheibe ist gut entwickelt und hilft ihnen, Geräusche zu lokalisieren, was für die Jagd in der Nacht von entscheidender Bedeutung ist.

Raufußkäuze sind nachtaktiv und verbringen den Tag versteckt in Baumhöhlen oder dichten Zweigen. Ihre Hauptnahrung besteht aus kleinen Säugetieren wie Mäusen und Wühlmäusen, aber sie fressen auch kleinere Vögel und Insekten. Sie sind geschickte Jäger, die ihre Beute im Flug oder vom Boden aus erbeuten.

Die Brutzeit des Raufußkauzes beginnt im späten Winter bis ins Frühjahr. Sie nutzen oft alte Spechthöhlen oder natürliche Baumhöhlen für ihre Nester. Das Weibchen legt in der Regel 3 bis 6 Eier, die sie allein bebrütet, während das Männchen für Nahrung sorgt. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungen etwa einen Monat im Nest, bevor sie flügge werden.

Raufußkäuze sind überwiegend sesshaft, können aber in einigen Regionen Wanderbewegungen zeigen, insbesondere junge Vögel, die nach neuen Revieren suchen. Obwohl sie aufgrund ihrer versteckten Lebensweise und nächtlichen Aktivitäten schwer zu beobachten sind, tragen sie eine wichtige Rolle im Ökosystem ihrer Lebensräume bei, insbesondere als Regulatoren von Nagetierpopulationen.

Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume ist der Raufußkauz in einigen Teilen seines Verbreitungsgebiets durch Lebensraumverlust und Fragmentierung bedroht. Schutzmaßnahmen, die den Erhalt alter Wälder und geeigneter Brutplätze umfassen, sind entscheidend für die Erhaltung dieser einzigartigen Eulenart.
Verbreitungskarte
Foto: Raufußkauz - Vorkommen
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