Foto: Neuntöter
Gewichte und Maße
Länge von 17 bis 20 cm
Gewicht 30 g
Flügelspannweite 30 cm
Beschreibung des Tieres
Der Neuntöter, wissenschaftlich als Lanius collurio bekannt, ist ein faszinierender Vogel, der zur Familie der Würger gehört. Diese Vögel sind vor allem in Europa und dem westasiatischen Raum verbreitet, wo sie bevorzugt offene Landschaften mit vereinzelten Büschen und Bäumen als Lebensraum wählen. Der Neuntöter ist besonders bekannt für seine ungewöhnliche Jagdmethode und seinen markanten Ruf, was ihn zu einem interessanten Studienobjekt für Ornithologen und Vogelliebhaber macht.
In Bezug auf sein Erscheinungsbild ist der Neuntöter ein relativ kleiner Vogel, der eine Körperlänge von etwa 16 bis 18 Zentimetern erreicht. Männchen und Weibchen zeigen dabei ein unterschiedliches Federkleid. Die Männchen zeichnen sich durch eine auffällige Färbung aus, mit einer grauen Oberseite, weißen Unterseiten und einem charakteristischen schwarzen "Banditenmasken"-Muster im Gesicht. Die Weibchen hingegen sind insgesamt unauffälliger gefärbt, mit einer bräunlichen Oberseite und einer helleren, oft leicht gestreiften Unterseite. Beide Geschlechter haben jedoch lange, schwarze Schwänze, die beim Fliegen auffällig sind.
Der Neuntöter erhält seinen Namen von seiner einzigartigen Jagdmethode. Er ist bekannt dafür, seine Beute, die hauptsächlich aus großen Insekten, kleinen Vögeln und Säugetieren besteht, zu fangen und dann auf Dornen oder spitze Zweige zu spießen. Diese grausam anmutende Vorgehensweise dient nicht nur der Aufbewahrung der Nahrung, sondern auch dem Zerlegen der Beute in kleinere, leichter zu verzehrende Stücke. Diese "Vorratskammern" können auch dazu dienen, potenzielle Partner zu beeindrucken.
In Bezug auf die Fortpflanzung bauen Neuntöter ihr Nest bevorzugt in dornigen Büschen oder Bäumen, um es vor Raubtieren zu schützen. Das Weibchen legt zwischen Mai und Juli vier bis sieben Eier, die es alleine ausbrütet, während das Männchen das Weibchen und später die Jungvögel mit Nahrung versorgt. Die Jungvögel sind nach etwa zwei Wochen flügge, bleiben jedoch noch einige Zeit in der Nähe des Nests und werden von den Eltern gefüttert.
Der Neuntöter ist ein Zugvogel, der die Wintermonate in Afrika südlich der Sahara verbringt. Seine Reise zwischen den Brutgebieten in Europa und den Überwinterungsgebieten in Afrika ist ein beeindruckendes Beispiel für die Wanderfähigkeiten vieler Vogelarten.
Leider ist der Neuntöter in einigen Teilen seines Verbreitungsgebietes aufgrund von Lebensraumverlust und anderen menschlichen Einflüssen rückläufig. Schutzmaßnahmen und Bemühungen zur Erhaltung seines Lebensraums sind daher von entscheidender Bedeutung, um die Zukunft dieser interessanten Vogelart zu sichern.
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