Beschreibung des Tieres
Der Meerjunker, wissenschaftlich als Coris julis bezeichnet, ist ein farbenfroher Meeresbewohner, der zur Familie der Lippfische (Labridae) gehört. Dieser auffällige Fisch ist vor allem in den gemäßigten bis warmen Gewässern des östlichen Atlantiks sowie im Mittelmeer und im Schwarzen Meer zu finden. Er bevorzugt felsige Untergründe und Seegraswiesen in Küstennähe, wo er sich in Tiefen von bis zu 120 Metern aufhält.
Die Größe des Meerjunkers kann je nach Geschlecht und Lebensraum variieren, wobei er gewöhnlich eine Länge von etwa 25 Zentimetern erreicht. Sein Körper ist langgestreckt und seitlich abgeflacht, was ihm eine elegante Erscheinung verleiht. Die Grundfarbe des Fisches ist ein leuchtendes Blau oder Grün, überzogen mit zahlreichen kleinen, orangefarbenen bis gelben Punkten, die ihm ein schillerndes Aussehen verleihen. Auffällig ist auch die markante schwarze Linie, die sich von den Augen bis zur Schwanzflosse erstreckt.
Ein besonderes Merkmal des Meerjunkers ist der ausgeprägte Sexualdimorphismus. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht nur in Größe und Farbgebung, sondern auch in der Ausprägung der Flossen. Während die Weibchen und Jungfische eher unauffällige Farben zeigen und kleiner bleiben, präsentieren sich die Männchen in intensiveren Blautönen und mit einem prächtigen Flossenschmuck. Insbesondere die Rückenflosse der Männchen ist verlängert und zeigt oft eine leuchtend blaue oder grüne Färbung mit einem auffälligen orangefarbenen Rand.
Der Meerjunker ernährt sich omnivor, wobei seine Nahrung hauptsächlich aus kleinen Wirbellosen, Algen und Detritus besteht. Seine Nahrung sucht er, indem er den sandigen oder schlammigen Meeresboden mit seinem kräftigen Maul durchwühlt.
Die Fortpflanzung des Meerjunkers findet in den wärmeren Monaten statt. Interessanterweise gehören die Meerjunker zu den wenigen Fischarten, die während ihres Lebens das Geschlecht wechseln können. Sie werden zunächst als Weibchen geboren und können später im Leben zu Männchen werden, ein Phänomen, das als protogyne Hermaphroditismus bekannt ist. Die Eier werden frei ins Wasser abgegeben, wo sie dann befruchtet werden. Nach der Befruchtung entwickeln sich die Larven frei schwimmend im offenen Wasser, bevor sie zum Meeresboden absinken und zu ausgewachsenen Fischen heranreifen.
Der Meerjunker ist nicht nur wegen seiner beeindruckenden Erscheinung beliebt, sondern auch als Beifang in der Fischerei und gelegentlich in der Aquaristik. Obwohl er in einigen Regionen häufig vorkommt, weisen Bestandsaufnahmen darauf hin, dass der Lebensraumverlust und die Verschmutzung der Meere eine Bedrohung für seine Population darstellen können. Um den Fortbestand dieser Art zu sichern, sind Schutzmaßnahmen und eine nachhaltige Bewirtschaftung seines Lebensraums von entscheidender Bedeutung.