Foto: Mauerassel
Gewichte und Maße
Länge 16 mm
Gefährdungsstatus
Nicht gefährdet
Beschreibung des Tieres
Die Mauerassel, wissenschaftlich Oniscus asellus genannt, gehört zur Familie der Landasseln und ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit von Krebstieren an das Landleben. Ursprünglich im Meer beheimatet, haben sich Mauerasseln im Laufe der Evolution so entwickelt, dass sie heute in feuchten, terrestrischen Lebensräumen weit verbreitet sind.

Mauerasseln erreichen eine Körperlänge von etwa 7 bis 15 Millimetern. Ihr Körper ist flach und oval geformt, was ihnen hilft, sich in enge Spalten und unter Steine zu zwängen, wo sie Schutz vor Austrocknung und Fressfeinden suchen. Die Farbgebung der Mauerassel variiert meist zwischen Grau, Braun und manchmal auch Schwarztönen, wobei die Oberfläche oft leicht marmoriert oder gefleckt erscheint. Diese Färbung bietet eine ausgezeichnete Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum.

Eine besondere Eigenschaft der Mauerassel ist ihre Fähigkeit zur Häutung, die in zwei Phasen erfolgt. Zuerst wird die hintere Körperhälfte gehäutet und einige Tage später die vordere. Dieser Prozess ermöglicht es dem Tier, zu wachsen und beschädigte Teile seines Exoskeletts zu erneuern.

Die Atmung der Mauerasseln erfolgt über Kiemen, die sich in speziellen Strukturen, den sogenannten Pseudotracheen, befinden. Diese befinden sich an der Unterseite des Körpers und erfordern eine feuchte Umgebung, um effektiv zu funktionieren. Deshalb sind Mauerasseln häufig in feuchten Lebensräumen wie unter Steinen, in Kellern oder unter Laub zu finden, wo sie vor Austrocknung geschützt sind.

Mauerasseln sind überwiegend nachtaktiv und ernähren sich hauptsächlich von verrottendem Pflanzenmaterial, was sie zu wichtigen Akteuren im Prozess der Zersetzung und des Nährstoffkreislaufs in ihren Ökosystemen macht. Gelegentlich fressen sie auch kleine tote Tiere oder Pilze.

Trotz ihrer geringen Größe und ihres unscheinbaren Erscheinungsbildes spielen Mauerasseln eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem. Sie tragen zur Bodenbelüftung bei, indem sie durch ihre Aktivität den Boden auflockern, und sie helfen bei der Zersetzung von organischem Material, was zur Bildung von Humus führt. Darüber hinaus dienen sie einer Vielzahl von Tieren als Nahrungsquelle und sind somit ein unverzichtbarer Bestandteil der Nahrungskette.

Interessanterweise zeigen Mauerasseln auch ein Verhalten, das als "Conglobation" bekannt ist, bei dem sie sich bei Gefahr zu einer Kugel zusammenrollen, um ihre weicheren und empfindlicheren Körperteile zu schützen. Diese Fähigkeit zur Selbstverteidigung hilft ihnen, Raubtiere abzuschrecken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mauerassel ein faszinierendes Tier ist, dessen Lebensweise und biologische Anpassungen ein spannendes Beispiel für die Vielfalt und Komplexität der Natur darstellen. Trotz ihrer unauffälligen Erscheinung und ihrer oft übersehenen Rolle im Ökosystem sind Mauerasseln unverzichtbare Akteure in der Erhaltung gesunder und funktionierender Umwelten.
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