Zurück zur Liste

Mariskensänger

Acrocephalus melanopogon

Foto: Mariskensänger
Gefährdungsstatus
Gefährdet
Beschreibung des Tieres
Der Mariskensänger (Acrocephalus melanopogon) ist eine faszinierende Vogelart aus der Familie der Rohrsänger (Acrocephalidae), die vor allem in Europa und Asien verbreitet ist. Dieser kleine, doch bemerkenswerte Vogel zeichnet sich durch seine Anpassungsfähigkeit an feuchte Lebensräume und sein unverwechselbares Gesangsrepertoire aus.
Mit einer Körperlänge von etwa 12 bis 14 cm und einem Gewicht von ungefähr 11 bis 20 Gramm gehört der Mariskensänger zu den kleineren Vertretern seiner Familie. Sein Gefieder weist überwiegend unauffällige Brauntöne auf, was ihm eine hervorragende Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum, den dichten Schilf- und Rohrbeständen entlang von Flussufern, Seen und Feuchtgebieten, bietet. Die Oberseite ist meist dunkelbraun mit einer feinen Strichelung, während die Unterseite heller gefärbt ist und eine weißliche bis hellbraune Färbung aufweist. Auffällig sind der dunkle Streifen durch das Auge (Augenstreif) und der helle Überaugenstreif, die dem Gesicht ein charakteristisches Aussehen verleihen. Der Schnabel ist schlank und leicht gebogen, was typisch für Insektenfresser ist, und die Beine sind relativ lang, was auf eine Lebensweise hinweist, die sich sowohl auf das Navigieren durch dichtes Unterholz als auch auf das Fangen von Beute spezialisiert hat.
Eines der herausragendsten Merkmale des Mariskensängers ist sein Gesang, der eine wichtige Rolle bei der Territorialverteidigung und der Anlockung eines Partners spielt. Der Gesang besteht aus einer Reihe von melodischen Phrasen, die oft mit scharfen, klickenden Tönen durchsetzt sind. Diese akustischen Signale werden vor allem in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag ausgestrahlt und können in der Brutzeit von April bis Juli häufig gehört werden.
Der Mariskensänger ernährt sich hauptsächlich von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen, die er geschickt zwischen den Blättern und Stängeln der Wasserpflanzen jagt. Seine Nahrungssuche erfolgt meist im dichten Unterholz oder am Boden, wo er mit schnellen Bewegungen Beute erbeutet.
Die Brutzeit des Mariskensängers beginnt im Frühjahr, wenn die Männchen ihre Reviere besetzen und mit ihrem Gesang Weibchen anlocken. Das Nest wird in der Regel gut versteckt in der dichten Vegetation nahe am Boden oder etwas erhöht in Schilf- oder Rohrpflanzen gebaut. Es hat eine offene Struktur und wird aus Pflanzenmaterial wie Schilfblättern und feinen Zweigen gefertigt, die innen mit weicheren Materialien wie Federn und Haaren ausgekleidet werden. Das Weibchen legt meist 3 bis 5 Eier, die es allein ausbrütet, während das Männchen das Territorium verteidigt und gelegentlich Nahrung heranträgt.
Obwohl der Mariskensänger in vielen Teilen seines Verbreitungsgebietes noch relativ häufig vorkommt, stellt der Verlust von geeigneten Lebensräumen durch Trockenlegung von Feuchtgebieten, intensive Landwirtschaft und Urbanisierung eine zunehmende Bedrohung für die Art dar. Schutzmaßnahmen, die den Erhalt und die Wiederherstellung von Feuchtgebieten fokussieren, sind daher entscheidend für die Zukunft dieser faszinierenden Vogelart.
Neue Tierfotos