Gewichte und Maße
Länge |
von 20 bis 25 cm |
Gewicht |
450 g |
Biologische Daten
Lebensdauer |
15 r |
Trächtigkeitsdauer |
183 d |
Anzahl der Jungen |
2 |
Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Der Lisztaffe, wissenschaftlich als Saguinus oedipus bekannt, ist eine faszinierende und visuell auffällige Primatenart, die zur Familie der Krallenaffen gehört. Diese kleinen, lebhaften Tiere sind in den tropischen Regenwäldern von Kolumbien und Panama beheimatet, wo sie in den dichten Baumkronen ein eher verborgenes Leben führen. Ihr Lebensraum ist auf diese Regionen begrenzt, was sie zu einer geographisch spezifischen Art macht.
Der Lisztaffe ist vor allem wegen seines einzigartigen Erscheinungsbildes bekannt. Er hat ein markantes, weißes Gesicht mit einer schwarzen Schnauze, die an die Frisur des Komponisten Franz Liszt erinnert, woraus sich sein Name ableitet. Sein Fell ist überwiegend schwarz oder dunkelbraun, mit auffälligen weißen oder hellen Partien an den Schultern und den Seiten. Die Unterseite und die Innenseiten der Gliedmaßen sind heller gefärbt, oft in einem Kontrast zu dem sonst dunklen Fell. Die Tiere haben lange, buschige Schwänze, die jedoch nicht zum Greifen geeignet sind.
Mit einem Gewicht von etwa 500 Gramm und einer Körperlänge von rund 23 bis 26 Zentimetern, ohne den Schwanz gemessen, zählt der Lisztaffe zu den kleineren Primatenarten. Sein Schwanz kann jedoch eine Länge von bis zu 35 Zentimetern erreichen, was ihm hilft, das Gleichgewicht beim Springen zwischen den Baumästen zu halten.
Lisztaffen sind tagaktive Tiere, die sich hauptsächlich von Früchten, Blüten, Nektar und Insekten ernähren. Ihre Ernährung variiert je nach Verfügbarkeit der Nahrungsquellen in ihrem Lebensraum. Sie leben in sozialen Gruppen, die aus 5 bis 19 Individuen bestehen können. Diese Gruppen sind typischerweise matriarchal organisiert, wobei das dominante Weibchen für die Fortpflanzung verantwortlich ist, unterstützt von allen Gruppenmitgliedern bei der Aufzucht der Jungtiere.
Die Kommunikation innerhalb der Gruppe erfolgt über eine Vielzahl von Lauten, Gesten und Gesichtsausdrücken. Diese dienen der Koordination von Aktivitäten, der Warnung vor Gefahren und der Stärkung der sozialen Bindungen zwischen den Gruppenmitgliedern.
Der Lisztaffe ist leider eine bedrohte Art, deren Bestände durch Lebensraumverlust, Fragmentierung des Lebensraumes und illegalen Handel stark zurückgegangen sind. Sie sind im Anhang I des CITES-Übereinkommens gelistet, was den internationalen Handel mit diesen Tieren oder ihren Teilen verbietet. Schutzmaßnahmen und die Erhaltung ihres natürlichen Lebensraums sind entscheidend für das Überleben dieser einzigartigen Primatenart.
Zusammenfassend ist der Lisztaffe ein bemerkenswertes Beispiel für die biologische Vielfalt und die Komplexität der tropischen Ökosysteme. Sein charakteristisches Aussehen, sein soziales Verhalten und seine spezifischen Anpassungen an den Lebensraum machen ihn zu einem wichtigen Schwerpunkt für Naturschutzmaßnahmen und wissenschaftliche Forschung.