Gewichte und Maße
Biologische Daten
Beschreibung des Tieres
Kesslers Gründling (Romanogobio kesslerii) ist ein Süßwasserfisch, der zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) gehört. Dieser Fisch ist nach dem deutschen Ichthyologen Heinrich Kessler benannt, der im 19. Jahrhundert lebte und arbeitete. Kesslers Gründling findet sich vornehmlich in Flusssystemen Osteuropas, insbesondere im Donau-, Dnister- und Dnepr-Becken. Er bevorzugt klare, sauerstoffreiche Gewässer mit kiesigem oder sandigem Untergrund.
Der Körper von Kesslers Gründling ist langgestreckt und seitlich leicht abgeflacht, was ihm ein stromlinienförmiges Aussehen verleiht. Die Fische erreichen üblicherweise eine Länge von etwa 15 bis 20 Zentimetern, in seltenen Fällen können sie jedoch auch bis zu 25 Zentimeter lang werden. Die Grundfärbung des Körpers ist silbrig mit einem metallischen Glanz, wobei der Rücken tendenziell dunkler gefärbt ist als die Seiten und der Bauch. Eine charakteristische Eigenschaft ist der deutlich sichtbare dunkle Fleck am vorderen Teil der Seitenlinie, der als Unterscheidungsmerkmal zu ähnlichen Arten dient.
Kesslers Gründlinge ernähren sich hauptsächlich von kleinen Insekten, Larven, Würmern und anderen wirbellosen Tieren, die sie im oder auf dem Bodengrund ihrer Lebensräume finden. Ihre Nahrungssuche erfolgt vorwiegend in den Morgen- und Abendstunden.
Die Fortpflanzungszeit von Kesslers Gründling erstreckt sich von Mai bis Juli, wenn die Wassertemperaturen ansteigen. Während dieser Zeit wandern die Fische stromaufwärts zu ihren Laichplätzen, die in flachen, schnell fließenden Gewässern mit kiesigem Untergrund liegen. Die Weibchen legen Tausende von Eiern, die an Steinen und Pflanzen haften. Nach dem Laichen kehren die erwachsenen Fische wieder in ihre angestammten Lebensräume zurück, während die Jungfische zunächst im Schutz der Laichgebiete verbleiben, bis sie ausreichend gewachsen sind.
Obwohl Kesslers Gründling in einigen Regionen noch relativ häufig vorkommt, ist die Art in anderen Bereichen ihres Verbreitungsgebiets aufgrund von Lebensraumverlust, Wasserverschmutzung und der Errichtung von Staudämmen, die die Wanderwege blockieren, gefährdet. Schutzmaßnahmen und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flusssysteme sind entscheidend, um den Fortbestand dieser Art zu sichern.