Gefährdungsstatus
Beschreibung des Tieres
Die Hartlaubmöwe (Chroicocephalus hartlaubii), benannt nach dem deutschen Arzt und Zoologen Karl Johann Gustav Hartlaub, ist eine mittelgroße Möwenart, die vorwiegend entlang der südwestlichen Küsten Afrikas, von Angola bis Südafrika, verbreitet ist. Dieser Vogel ist besonders entlang der Küste Namibias und in der Umgebung des Kaps der Guten Hoffnung in Südafrika zu finden. Sie bewohnt hauptsächlich Küstenregionen, wo sie sich auf Stränden, in Häfen und auf offenen Flächen aufhält, aber auch in städtischen Gebieten, wie etwa auf Parkplätzen oder in Gärten, kann sie häufig beobachtet werden.
Die Hartlaubmöwe ist leicht zu erkennen: Im Erwachsenenalter hat sie eine weiße Unterseite und ein graues Rückengefieder. Der Kopf ist im Sommer weiß und zeigt im Winter graue Flecken. Ein charakteristisches Merkmal ist der rote Ring um die Augen sowie der rote Schnabel und die roten Beine, die besonders während der Brutzeit leuchtend gefärbt sind. Jungvögel haben eine braunere Färbung mit einem dunkleren, gestreiften Rücken und einem dunklen Band am Schwanz, was sie von erwachsenen Tieren unterscheidet.
Mit einer Körperlänge von etwa 35 bis 40 Zentimetern und einer Flügelspannweite von rund 90 bis 100 Zentimetern gehört die Hartlaubmöwe zu den kleineren Möwenarten. Ihre Ernährung ist vielseitig und opportunistisch: Sie frisst Fische, Krebstiere, kleine Insekten, Würmer und Abfälle und ist bekannt dafür, an Fischerbooten nach Beute zu suchen oder in urbanen Gebieten Nahrung zu ergattern.
Die Brutzeit der Hartlaubmöwe erstreckt sich über mehrere Monate, gewöhnlich beginnt sie im September und kann bis in den Januar hineinreichen. Sie nisten in Kolonien, oft zusammen mit anderen Seevogelarten. Die Nester werden auf dem Boden gebaut, vorzugsweise auf Inseln oder in geschützten Küstenbereichen, um sie vor Raubtieren zu sichern. Ein Gelege besteht in der Regel aus zwei bis drei Eiern, die von beiden Elternteilen über einen Zeitraum von etwa drei Wochen bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken noch für eine Weile im Nest, bevor sie flügge werden.
Obwohl die Hartlaubmöwe anpassungsfähig ist und von der Nähe zu menschlichen Siedlungen profitieren kann, ist sie wie viele Küstenvögel durch Habitatverlust, Verschmutzung und menschliche Störungen bedroht. Dennoch wird sie von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) derzeit als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft, was darauf hindeutet, dass die Gesamtpopulation stabil ist. Die Hartlaubmöwe ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und Vielseitigkeit von Küstenvögeln und spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem ihrer Heimatregionen.