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Graubruststrandläufer

Calidris melanotos

Foto: Graubruststrandläufer
Beschreibung des Tieres
Der Graubruststrandläufer, wissenschaftlich Calidris melanotos genannt, ist ein faszinierender Vogel, der vor allem durch seine beeindruckenden Wanderungen und sein auffälliges Federkleid bekannt ist. Er gehört zur Familie der Schnepfenvögel und ist ein mittelgroßer Watvogel, der in den nördlichsten Regionen Nordamerikas und Eurasiens brütet und weite Teile Südamerikas, Afrikas, Asiens und Australiens während seiner Zugzeiten bewohnt.

In seinem Brutkleid präsentiert sich der Graubruststrandläufer mit einer auffälligen Mischung aus dunklen und hellen Farben. Sein Rücken und die Flügel sind meist dunkelbraun mit hellen Sprenkeln versehen, was ihm eine gute Tarnung in der arktischen Tundra bietet. Die Brust und der Bauch zeigen eine charakteristische graue Färbung, die im Kontrast zu seinem weißen Kehlbereich steht. Während der Wintermonate und außerhalb der Brutzeit wechselt sein Federkleid zu einem eher unauffälligen Graubraun, was ihn an den Küsten und in den Feuchtgebieten, wo er dann zu finden ist, weniger auffällig macht.

Eines der bemerkenswertesten Merkmale des Graubruststrandläufers ist seine lange und anstrengende Wanderung. Diese Vögel sind wahre Langstreckenzieher, die jährlich Tausende von Kilometern zurücklegen. Sie verlassen ihre Brutgebiete in der Arktis am Ende des Sommers und reisen zu ihren Überwinterungsgebieten, die sich über verschiedene Kontinente erstrecken können. Während dieser Reisen legen sie oft Nonstop-Flüge über enorme Distanzen zurück, eine Leistung, die ihre erstaunliche Ausdauer und Orientierungsfähigkeit unter Beweis stellt.

In Bezug auf die Ernährung ist der Graubruststrandläufer nicht besonders wählerisch. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, Würmern und kleinen Krebstieren, die er geschickt mit seinem schlanken, mittellangen Schnabel aus dem Schlamm oder Sand pickt. Seine Fähigkeit, Nahrung in verschiedenen Habitaten zu finden, ermöglicht es ihm, während seiner langen Wanderungen Energie zu tanken.

Der Graubruststrandläufer brütet in den offenen Landschaften der Tundra, wo er Nester am Boden baut, die geschickt getarnt sind, um sie vor Raubtieren zu schützen. Die Weibchen legen in der Regel vier Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden, bis die Küken schlüpfen. Diese jungen Vögel sind Nestflüchter, was bedeutet, dass sie kurz nach dem Schlüpfen in der Lage sind, sich zu bewegen und selbstständig Nahrung zu suchen.

Trotz seiner weiten Verbreitung und scheinbar großen Populationszahl ist der Graubruststrandläufer wie viele andere Zugvögel durch Lebensraumverlust und andere menschliche Einflüsse bedroht. Feuchtgebiete und Küsten, die für seine Ernährung und Rast während der langen Wanderungen essenziell sind, werden zunehmend durch Urbanisierung und Landwirtschaft beeinträchtigt.

Zusammenfassend ist der Graubruststrandläufer ein beeindruckendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit und Ausdauer der Vogelwelt. Seine langen Wanderungen, sein wechselndes Federkleid und sein vielfältiges Nahrungsangebot machen ihn zu einem faszinierenden Studienobjekt und zu einem wichtigen Indikator für die Gesundheit unserer globalen Ökosysteme.
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